Mauzi der nach seiner Ankunft lange Zeit nur in seiner Schachtel im Badezimmer wohnen wollte lässt sich gerne streicheln und kraulen, doch kämmen, Augenpflege hasst er. Aufheben darf ich ihn auf
keinen Fall, da kriegt er Panik. So hab ich einen TA Besuch immer auf die lange Bank geschoben. Doch seit einigen Monaten ist sein Fell total struppig und klebt teilweise zusammen, er sabbert ein
wenig, frisst immer schlechter und aus dem linken nasenloch hat er ausfluss. Seine ohren strotzen vor Dreck. Da darf ich auch nur mit dem Finger (ohne Papier) rein. Das höchste was er sich
gefallen lässt.
So holte ich denn letzte Woche Xanax beim TA und vereinbarte, ihn Di oder Mi damit zu belämmern und einfangen zu können.
Diesen Di morgen, 2. Juni, werde ich nie mehr vergessen. Mauzi brauchte 3 Xanax bis er ziemlich belämmert war und seine Hinterbeine nicht mehr richtig funktionierten. Trotzdem
schaffte ich es auch nach einigen fast gelungenen Versuchen nicht, in in einen Transportkorb zu verfrachten. Er schrie jämmerlich und tat mir so leid. Meine Schwester Ruth kam mir dann gegen 11h
helfen und zusammen schafften wir es endlich. Es war keine schöne Geschichte. Mauzi hing am Fenstergitter wo ich ihn losreissen musste und wir packten ihn zu zweit ganz fest. Natürlich verbiss er
sich total in meinen Arm und ein wenig in Ruths Hand. Doch loslassen war nicht drin. Noch eine Chance gabs nicht mehr.
Seine Zähne waren zum Teil verfault und alles voller Zahnstein. Eine Hautwucherung im Mäulchen musste weggeschnitten werden. Das Gewebe wird nun im Labor untersucht.
Seine Ohren waren zum Glück nur äusserlich total verschmutzt. Der Gehörgang ist in Ordnung.
Ich liess auch seine Hinterbeine röntgen, da er als Hinkebein zu mir kam. Die Röntgenbilder zeigten nichts Auffälliges. Trotzdem werde ich diese noch einem Chirurgen
zur Beurteilung senden.
Seine Blutwerte sind unäuffällig. HKT ist etwas zu tief, Kalium auch. Ansonsten sind die Werte aus der Norm auf seinen Zustand und Stress zurückzuführen.
Kurz vor 18h sollte ich Mauzi, der noch tief in der Narkose war abholen.
Auf dem Heimweg gröchselte er einige Male und ich hatte Angst um ihn. Doch wir kamen heil an und ich stellte ihn ins Badezimmer wo ich ihn auf den Donut umplatziert und endlich mal ausgiebig
kämmen konnte.
Ich schaute alle Viertelstunde zu ihm. Gab ihm Notfalltröpfli und etwas Wasser als er die Zunge schon wieder etwas bewegte.
Um Mitternacht war er immer noch nicht wach. Nachts um zwei fing er laut an zu mauzen. Ich ging zu ihm und es gelang mir, ihn ins Katzenzimmer zu zügeln. Halbwegs schleifte er sich selber,
halbwegs schob ich ihn.
Morgens um 5 fing sein lautes Gemauze wieder an und ich öffnete die Türe. Ich hörte dann, dass er sich die Treppe runter schleppte.
Später, als ich alle Katzen versorgt hatte suchte ich nach ihm und fand ihn im Keller im Kasten. Da bekam er sein Zmorge und liess sich auch schon wieder streicheln.
Doch laufen konnte er immer noch nicht gut. Er humpelte ja auch vorher schon, doch nun sackten seine Hinterbeine immer wieder ein und ich machte mir grosse Sorgen.
Der TA bestätigte meine Vermutung, dass dies "Nachwehen" der Narkose sein könnte. Er ist ja auch extrem lange nicht aus der Narkose erwacht. Die Beine sollten sich in den nächsten Tagen wieder
erholen.
Gestern abend war er schon wieder draussen im Gehege. Doch viel besser war es immer noch nicht.
Mauzi meidete auch diese Nacht das Katzenzimmer, wo er so ein schlechtes Erlebnis hatte und stand heute laut mauzend in der Küche und verlangte sein Futter. Sein Gang war schon ganz leicht besser
und ich hoffe, das gibt sich wieder.
Ich bin auf jeden Fall froh, dass Mauzi schon wieder mit grossem Appetit so gut fressen kann. Sein Metacam frisst er problemlos mit seinem Rohfleisch. Das AB bekam er gespritzt.
Hoffentlich hält die Zahnsanierung gaaaaanz lange an, damit ich den armen Kerli ihn nie mehr zum TA schleppen muss.
Auf alle Fälle sieht er wieder total gepflegt aus mein schöner Mauzi und er scheint mir auch nicht mehr böse zu sein.
PS vom 11. Juni 2015: Mauzis Hinterbeine haben sich wieder erholt. Er humpelt wieder im gleichen Stil wie vor der Narkose.