Miggi und Dolly
Miggi und Dolly

Tinas traurige Reise ins Regenbogenland 10.12.2017

 

Tina, die seit Jahren hauptsächlich im Katzenzimmer auf dem Schrank wohnt, kam vor allem wenn wir Besuch hatten gerne mal runter und hockte auch ab und zu auf dem Fenstersims. 

Im September begann sie, die sonst immer am Morgen lauthals ihr Futter verlangte, das ich ihr auf dem Schrank servierte, schlecht zu fressen. Nach ein paar Tagen mochte sie gar nicht mehr fressen und ich fand einen blutigen Zahn auf ihrer Matte. Da Tina sich seit ihrem langen Spitalaufenthalt im Jahr 2009 nur selten berühren lässt und schon gar nicht aufheben, liess ich den Tierrettungsdienst kommen um mir zu helfen sie einzufangen  und meldete sie beim Tierarzt an.

 

 

 

Das Einfangen verlief sehr unschön und nicht so sanft wie damals bei Mauzi.

Schade, dass der Mann vom Tierrettungsdienst nicht, wie ich ihm geraten habe, gleich den Ketscher eingesetzt hat.

Beim TA stellte sich dann raus, dass Tina sehr viel  abgenommen hat und ihre Zähne in einem katastrophalen Zustand waren. Sie bekam eine Infusion, Schmerzmittel und AB und einen Termin für eine ZahnOP am 

Montag, 18. September. Uebers Wochenende kam sie wieder nach Hause in den Krankenkäfig, wo sie sich zum Glück gerne in die Höhle verkroch. So konnte ich sie am Montag mitsamt der Höhle in den Transportkorb heben und ohne Stress wieder in die Praxis bringen. 

Die ZahnOP verlief gut und langsam erholte sich Tina wieder und ihr Appetit kehrte zurück. Ich war so froh.....

 

 

 

 

Doch dann gegen Ende November verschlechterte sich ihr Zustand. Sie kam nie mehr aus dem Katzenzimmer, war apathisch und frass fast nichts mehr. Ich machte mir grosse Sorten, auch merkte ich, dass sie mit dem Atmen Probleme hatte.

So stellte ich die Höhle auf ihren Schrank und zum grossen Glück verkroch sie sich nach einigen Tagen darin so dass ich sie wieder in den Krankenkäfig tragen und für den nächsten Tag einen Termin beim TA vereinbaren konnte.

 

Dienstag 5.12.2017

Tina wurde in der TA Praxis geröntget und geschallt. Man stellte fest, dass ein Fremdkörper im Brustraum in der Nähe der Lungenflügel war und sie deshalb ständig einen Druck auf der Lunge hatte. Sofort wurde sie ins Tierspital überwiesen.

 

Auf der Notaufnahme kam sie sofort in eine Sauerstoffbox und man stellte nach erneutem Ultraschall fest, dass sie einen Abszess auf der Lunge hatte. Eitrige Flüssigkeit wurde abgezogen und die TÄ riet zu einer Oeffnung des Thorax um den Abszess zu öffnen und eine Lungendrainage. Es sollte auch nach dem Fremdkörper gesucht werden.

  

Die arme Tina tat mir so leid, sie war ein Häuflein Elend und wog nur noch 2,75 kg. Sie wurde anschliessend sofort auf die Intensivstation verlegt in die Sauerstoffbox und bekam Metadon und Infusionen.

 

 

 

 

 

 

Mittwoch 6.12.2017

 

OP des Brustraums und Entfernen des Abszesses. Material wurde zur Probe eingesandt. 

Donnerstag 7.12.2017

Bei meinem Besuch fand ich eine vor sich hin dämmernde, äusserst schwache Tina mit vielen Schläuchen und Drainage vor. Sie konnte kaum ihr Köpfchen heben. Und doch hatte ich immer noch einen Funken Hoffnung. Den Fremdkörper hatte man nicht gefunden. Der Abszess wurde geöffnet und ein Teil des Lungenflügels entfernt und ins Labor gesandt. Ich streichelte das arme geschwächte Körperchen mit der Hoffnung, dass sie mitbekam, dass ich es bin und alles für sie tun würde, wenn sie noch kämpfen mag.

 

Freitag 8.12.2017

Ich bekam einen Anruf, dass Tina eine Bluttransfusion benötigt wenn ich ihr noch einen letzte Chance geben möchte. Selbstverständlich wollte ich das für sie tun und reiste mit Miu ins Tierspital, damit die Blutkonserven wieder aufgefüllt werden konnten. Tina ging es noch schlechter, wenn das überhaupt möglich war, als am Donnerstag. Ich streichelte sie und fühlte, dass das vielleicht das letzt Mal sein würde.

 

Sonntagmorgen, 10.12.2017

Endlich ein Anruf des Tierspitals, dass es  Tina nicht geschafft hat. Sie sei still und leise eingeschlafen.

Ich wäre so gerne bei ihr gewesen. So konnten nur meine Tränen ihre kleine Seele über die Regenbogenbrücke begleiten.

 

Tina holte ich am Montag ab und brachte sie ins Tierkrematorium.

 

Meine kleine süsse Tina, was musstest du alles durchmachen. Ich werde dich nie vergessen und die Bilder aus glücklichen Tagen sind fest in meinem Herzen eingebrannt.

 

 

Tina in glücklichen Tagen  / 2012 draussen im geschützten Garten
Tina in glücklichen Tagen / 2012 draussen im geschützten Garten